astrotelos - Astrologie in Kettwig

Vor welchem weltanschaulichen Hintergrund beschäftige ich mich mit Astrologie?


Alles Leben und Geschehen verläuft in Zyklen.
Auf eine Phase der Konstruktion folgt eine Phase der Expansion bis zur größtmöglichen Ausdehnung, dann eine Stagnationsphase, eine "Gesundschrumpfung", eine Phase der Dekonstruktion und dann wieder ein Wiederaufbau. Oder aber: geboren werden, wachsen, größte Blüte, zusammenziehen, verenden, neu geboren werden. Auf der Ebene des Einzelnen mag etwas zuende gehen, kollektiv gesehen haben wir es mit dem steten Werden und Vergehen zu tun. In der Natur, in der Wirtschaft und auch im psychischen Erleben.

Nach einem Erfahrungszyklus kehren wir wieder an den Ursprung des Zyklus zurück - im Idealfall reifer und einsichtiger bezüglich dieser Erfahrung, so daß wir auf einer höheren Bewußtseinsebene einen neuen Zyklus beginnen können.
Machen wir "denselben Fehler immer wieder" und ertappen uns dabei, Erfahrungen zu "wiederholen", dann deutet dies darauf hin, daß ein Erkenntnisprozess nicht durchlaufen wurde - wir haben, wie man volkstümlich sagt "nichts daraus gelernt".
Erfahrungszyklen lassen sich am besten als endlose Spiralform denken, die sich zyklisch aufwärts bewegt - in Richtung eines stärkeren Bewußtseins über die Bedeutung des jeweiligen Erlebniszyklus.

Nach meiner Weltanschauung gibt es keinen "Anfang" (also auch keine "Schöpfung") und kein "Ende" des Lebens, geht nichts im Universum verloren, wird jede Form von materialisierter Energie stetig in andere materielle oder nichtmaterielle Formen umgewandelt.
Meine Weltanschauung ist daher nicht christlich oder montheistisch, sondern - will man es mit Blick auf die vorhandenen Religionen fassen - allenfalls zwischen einem europäischen Pantheismus und dem Weg des "Inana-Yoga", der philosophischen Ausprägung des Hinduismus, ohne "Gottesbild", sondern mit dem "Atman" in uns selbst, anzusiedeln.

Die Astrologie bietet ein detalliertes und systematisches Beschreibungsmodell für zyklische Lebensprozesse, das es ermöglicht, konkrete individuelle Erfahrungen auf das darin enthaltene typische oder archetypische Element zurückzuführen. Über das kollektive Unbewußte, wie der Psychologe C.G. Jung es beschrieben hat, sind wir alle mit diesen archetypischen Inhalten, mit den typischen menschlichen Erfahrungen auf einer unbewußten Ebene verbunden.

Astrologisches Denken ist dabei nicht linear kausaler Natur - und kann daher auch nicht den westlichen Vorstellungen einer emprischen Wissenschaft entsprechen - sondern ist analoges Denken, das nach dem Schema "wie dort, so dort" funktioniert - also eher Korrelationen beschreibt. Astrologisches Denken basiert auf der Synchronizität der Ereignisse, es beschreibt übergreifende Zeitqualitäten, die sich in unterschiedlichsten Ereignissen und Seinszuständen manifestieren können.

In jeder Phase unseres Lebens stehen wir inmitten von Prozessen, die zum Teil schon abgelaufen sind und damit als manifeste Erlebnisse vorliegen, zum Teil noch vor uns liegen als ein Bündel von Möglichkeiten.

Das Leben läßt sich in etwa mit einem Musikstück vergleichen. Wie bei einem Song, den wir zur Hälfte gehört haben, ist ein Teil bereits bekannt und wir können Bestandteile daraus "wiedererkennen". Anhand der gehörten Teile haben wir eine Vorstellung davon, was noch kommen wird. Es gibt eine Struktur des Stückes, die im gehörten Teil bereits deutlich geworden ist: Eine grundliegende Tonart, bestimmte Motive und Melodien, die sich genauso oder in Variationen bereits wiederholt haben und im letzten Teil des Stückes wiederholen können. Vielleicht wird noch ein gänzlich neues Motiv eingeführt, eine unerwartete Bridge oder das Motiv noch in eine verwandte Tonart moduliert - aber das Stück wird nach der Hälfte des Songs nicht mehr seinen grundsätzlichen Charakter ändern. Das "Wesen" des Musikstückes, die Struktur liegt meist schon klar vor uns und wir könnten auf der Basis dessen, was wir als "Muster" erkannt haben, das Lied zuende singen oder spielen.

Ebenso sind unsere Handlungen von "Handlungsmustern" geprägt und diese Handlungsmuster bilden den "roten Faden", der sich durch das Leben des Einzelnen zieht wie Leitmotive durch einen Song. Die astrologische Symbolik gibt uns ein Handwerkszeug an die Hand, um solche Handlungsmuster auf einer abstrakten Ebene zu beschreiben.